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1. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 123

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 123 — pflanze. Im Kartoffelbau steht Deutschland, wie die vorstehende Tabelle zeigt, an der Spitze aller Länder der Welt; es erzeugt 34% der Weltproduktion. 1911 belief sich der Ertrag'anf 34374000 t, die einen Wert von 1290 Mill. M hatten. Ein großer Teil der Ernte wird zu Spiritus und Stärke verarbeitet. Trotz des starken einheimischen Verbrauchs kann die Kartoffel noch massenhaft ins Ausland ausgeführt werden. Auch im Zuckerrübenbau nimmt unser Vaterland, wie die nach- stehende Tabelle ergibt, die erste Stelle ein; es liefert etwa ein Drittel des gesamten Rübenzuckers der Welt. Die meisten Zuckerfabriken befinden sich im südlichen Teil der Provinz Sachsen, in Brandenburg und in Schlesien. Jahresproduktion an Rübenzucker im Jahre 1911. Deutschland . . . 2330882 t Rübenzucker Österreich .... 1370520,, „ Rußland .... 1893000,, Frankreich .... 650494 „ „ Deutschland führt jährlich für mehr als 200 Mill. M Rüben- zucker aus. Von den Handelspflanzen werden hauptsächlich Flachs, Häuf, Hopfen und Tabak gebaut. Hopfen wird besonders in Bayern, Württemberg und Baden, Tabak in Baden und Elsaß-Lothringen an- gepflanzt. Eine große Ausdehnung hat auch der Gartenbau ange- nommen. Er blüht hauptsächlich in der Nähe großer Städte, weil hier die Verwertung der Erzeugnisse am leichtesten und am gewinn- dringendsten ist. Großartige Gemüse- und Blumenzucht wird bei Bam- berg, Erfurt und Hamburg getrieben. Der Obstbau hat seinen Haupt- sitz im Süden des Mitteldeutschen Berglandes. Das meiste Obst er- zeugen Württemberg und Baden; auch Thüringen und Sachsen sind reich an Obstbäumen. Trotzdem bedarf Deutschland noch einer starken Zufuhr von frischem und getrocknetem Obst; aus Frankreich, Italien, Österreich und Amerika wurden 1910 für 49 Mill. Ji> eingeführt. — Dem Weinbau dient in unserem Vaterlande nur eine kleine Fläche. Hauptsitze desselben sind Rheingau, Main-, Neckar-, Mosel- und Saale- tal. An Menge des erzeugten Weines wird Deutschland von Frank- reich, Italien, Ungarn und Spanien weit übertroffen; was Güte und Preis anlangt, so stehen die deutschen Weine, besonders die Rheinweine, jedoch an erster Stelle. 3. Viehzucht. Neben der Landwirtschaft wird die Viehzucht mit r gutem Erfolge betrieben. Vorzügliches Rindvieh liefern die wiesen- reichen Marschen Oldenburgs und Frieslands, sowie die Schwäbischen und die Bayrischen Alpen. Die Pferdezucht blüht vor allem in Ostpreußen, Mecklenburg, Holstein und Oldenburg. Die Schafzucht wird besonders in Sachsen, Schlesien und Brandenburg gepflegt. Sie

2. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 133

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 133 — 4. Tausenden von Menschen gewährt die Industrie lohnende Beschäf- tigung. Besonders ihr ist es deshalb zu verdanken, daß der Volks- wohlstand in den letzten Jahrzehnten schnell gewachsen und die Lebens- Haltung wesentlich besser geworden ist. Der gewöhnliche Arbeiter lebt heute so gut wie ehedem der wohlhabende Bürger: viele Gebrauchs- gegenstände, die man früher nur in dem Hanse der Reichen antraf, findet man heute auch in der Wohnung des Armen. 5. Die Industrie hat zu einer Anhäufung der Bevölkerung in den Städten geführt. 1871 zählte Deutschland 8 Großstädte mit 2 Mill. Einwohnern; heute hat es bereits 48 Großstädte mit 134/* Mill. Einwohnern. 3. Berufszweige. Nach der Berufszählung kommen auf Landwirtschaft und Forstwirtschaft 17,68 Mill. = 35,2% Bergbau und Industrie 26,38 „ — 40,0 „ Handel und Verkehr 8,27 „ = 14,4 Deutschland war früher ein Ackerbaustaat. In den letzten Jahr- zehnten hat die Industrie jedoch einen derartigen Aufschwung genommen, daß sie heute bereits die wichtigste Erwerbsquelle der Bevölkerung ist. Da die Volkszahl weiter wächst und die Landwirtschaft einer weiteren Ausdehnung nicht fähig ist, so muß sich Deutschland immer mehr zu einem Industriestaat entwickeln. 7. Deutschlands Handel. 1. Binnenhandel. In manchen Gegenden herrscht Überfluß an § 94. landwirtschaftlichen oder gewerblichen Erzeugnissen; andere haben Mangel daran. Um diese Ungleichheit in der Güterverteilung auszugleichen, ist ein Austausch der Waren zwischen den einzelnen Landschaften nötig. Diesen Austausch besorgt der Handel. Erstreckt er sich nur auf das eigene Land, so nennt man ihn Binnenhandel. 2. Außenhandel. Unser Vaterland ist aber genötigt, für seine stetig wachsende Bevölkerung Brotgetreide, Fleisch usw. einzuführen. Ferner muß es Rohstoffe für seine Industrie, z. B. Baumwolle, Wolle und Holz, vom Auslande beziehen. Endlich muß es darauf bedacht sein, die fertigen Jndustrieerzeugnisse, die es selbst nicht verbraucht, im Auslande abzusetzen. Deshalb treibt es auch einen lebhaften Handel mit dem Ausland. Diesen Handel nennt man Außenhandel. Dabei unterscheidet man Ausfuhr und Einfuhr. Die wichtigsten Gegenstände der Ein- und Ausfuhr im Jahre 1911 ergibt die nachstehende Zusammenstellung. Einfuhr. Wert in Mill. M Wert in Mill. M Baumwolle, rohe..... 604,1 Kaffee ........251,6 Gerste......... 462,1 Kupfer........231,0 Weizen........ 398,9 Rindshäute....... 204,0 Schafwolle.......371,7 Kautschuk und Guttapercha . 194,6

3. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 125

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 125 — Lande zu decken. Wir beziehen jährlich etwa für 100 Mill. M Schlacht- Vieh, für 125 Mill. M Butter und Milch und für 100 Mill. M Schweineschmalz und anderes Fett aus dem Auslande (Niederlande, Dänemark, Rußland, Österreich, Schweiz, Vereinigte Staaten). Auch die Geflügelzucht genügt bei weitem nicht dem einheimischen Be- darf; allein für Eier gingen im Jahre 1911 175 Mill. <M> ins Ausland, 4. Die Fischerei gewinnt in der letzten Zeit immer mehr an Bedeutung. Die Flußfischerei leidet zwar sehr unter dem starken Schiffsverkehr und unter den Abwässern der Fabriken. Um so erfreu- licher hat sich die Hochseefischerei entwickelt. Es ist dies namentlich der Unterstützung des Staates zu verdanken. Dieser gründete nämlich m Altona, Kuxhafen, Geestemünde, Emden und Norderney Fischereihäfen und begünstigte die Gründung von Fischereigesellschaften. So vermag uns unsere Hochseefischerei heute schon für etwa 36 Mill. M Fische (Schellfische, Kabeljau, Schollen, Heringe usw.) zu liefern. Es werden indessen jährlich noch etwa für 80 Mill. Jis Fischwaren vom Ansland bezogen. 5. Der Wald nimmt ein Viertel der Bodenfläche Deutschlands ein. Die reichste Bewaldung zeigen die Gebirge, weil dort der Acker- bau wegen des felsigen Bodens und des rauhen Klimas nicht lohnend ist. In dem Norddeutschen Tieflaude gibt es ausgedehnte Waldungen nur auf dem Baltischen Landrücken und auf den Sandflächen der Lausitz. Die waldreichste Provinz Preußens ist Hessen-Nassau, die waldärmste Schleswig-Holsteiu. Zwei Drittel der Waldfläche entfallen auf den Nadelwald, ein Drittel auf deu Laubwald. Trotz des großen Wald- bestandes ist Deutschland genötigt, noch große Mengen Holz vom Aus- lande einzuführen, im Jahre 1910 für etwa 315 Mill. Ms. 6. Bedeutung des Bodenbaues. Landwirtschaft und Vieh- zu cht gewähren einem großen Teil der Bevölkerung Beschäftigung und Verdienst. Der Ackerbau liefert Nahrungs- und Genußmittel, sowie Rohstoffe für einzelne Industriezweige, z. B. für die Rübenzucker- iudustrie, die Brauerei und die Brennerei. Ferner beschafft er für den Viehstand das notwendige Futter. Die Wälder nützen uns vor allem durch ihr Holz, das teils als Brennholz, teils als Nutzholz dient. Das Nutzholz wird zum Haus- und zum Schiffsbau, zu Schreiner- und Schnitzarbeiten, zur Papier- bereituug u. dgl. verwendet. — Wichtig sind die Wälder auch für den Landbau und die menschlichen Ansiedelungen. Sie brechen die Gewalt der Winde und verhindern ein zu schnelles Abfließen des Regenwassers. Dadurch schützen sie auch die Täler und Ebenen vor Überschwemmungen. Da sie das Wasser nur allmählich wieder abgeben, bilden sie die Sammelgebiete der Feuchtigkeit und die Heimat ausdauernder Quellen, —

4. Das Deutsche Reich, Kulturgeographie, Allgemeine Erdkunde - S. 136

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 136 — Zölle eingeführt. Es ist dies eine Abgabe, die bei der Einfuhr der Ware erhoben wird. Sie beträgt seit 1896 für den Doppelzentner Getreide 6 Jb. Da das fremde Getreide dadurch verteuert wird, so kann der deutsche Bauer für sein Getreide nun auch einen höheren Preis erzielen. Diesen Zoll nennt man Schutzzoll. Außerdem werden auch Waren mit Zöllen belegt, die bei uns nicht erzeugt werden können, z. B. Kaffee, Tee u. a. Der Staat tut dies, um für feine Bedürfnisse Geldmittel zu erhalten. Dieser Zoll heißt Finanzzoll. Jeder Staat kann die Zölle nach Belieben festsetzen, er kann sie erhöhen oder herabsetzen. Ein Schwanken der Zollsätze würde den Handel jedoch schwer schädigen. Um ihm Sicherheit und Stetigkeit zu verschaffen, schließen die Staaten Handelsverträge miteinander ab, wo- durch die Zölle für eine bestimmte Zeit festgelegt werden. 4. Einfluß von Handel und Berkehr auf das Wirtschaft- liche Leben. Die Verkehrsmittel der Neuzeit haben eine vollständige Umwälzung des wirtschaftlichen Lebens hervorgerufen. Wenn früher an einem Orte eine Mißernte eintrat, so entstand dort Hungersnot und Teuerung, und an Plätzen mit überreicher Ernte ging die Über- fülle wegen mangelnder Abfuhr zugrunde. Heute werden Mangel und Überfluß an Nahrungsmitteln durch den Verkehr ausgeglichen. — Die verbesserten Verkehrsverhältnisse haben viele Waren außerordent- lich verbilligt und ihren Verbrauch gesteigert. Kaffee, Tee und Gewürze waren früher so teuer, daß sie nur von den Reichen beschafft werden konnten, heute sind sie Genußmittel des ganzen Volkes; ebenso sind Seide und Baumwolle jetzt schon für einen verhältnismäßig geringen Preis zu haben. — Der Verkehr hat ferner zu einem außerordentlichen Aufschwung der Industrie beigetragen. Er sorgt nicht nur für die billige Zufuhr der Rohprodukte und die leichte Verbreitung der Fabrikate, sondern er ermöglicht durch die schnelle Beförderung der Per- fönen auch die Beschaffung tüchtiger Arbeitskräfte in beliebiger Zahl und zu jeder Zeit. Infolge dieser günstigen Bedingungen ist die In- dustrie heute imstande, viele Gegenstände bedeutend billiger herzustellen als früher, und dieser Umstand trägt wieder dazu bei, daß sich das Absatzgebiet der Industrie stetig erweitert. 8. Verkehr. 95. 1. Eisenbahnen. Die Eisenbahnen sind das wichtigste Verkehrs- mittel der Gegenwart. Sie bewirken eine Sicherheit, Pünktlichkeit und vor allem eine Schnelligkeit des Verkehrs, wie man sie in früheren Zeiten nicht im entferntesten zu ahnen vermochte. Zahlreiche Schienen- stränge durchziehen unser Vaterland nach allen Richtungen.

5. Europa ohne Deutschland - S. 22

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 22 — Ländern Österreichs. Der Böhmerwald liefert große Holzmengen, die von Bndweis aus die Moldau abwärts gehen. Die Erzeugnisse seiner Glashütten haben Weltruf erlangt. Nach Norden hin bringt das Land nicht nur reichen Ertrag an Getreide, Zuckerrüben, Hopfen und Obst, sondern es fördert durch seine Bodenerzeugnisse und seinen Kohlen- reichtum auch die Entwicklung von Handel und Industrie. b) Städte. In Mittelböhmen, wo sich große Steinkohlenberg- werke befinden, hat sich eine lebhafte Fabriktätigkeit entwickelt. Prag, 514 000 Einw., liegt am Krenzungspuukt der wichtigsten Verkehrswege des Landes und hat deshalb bedeutenden Handel. Universität. In Pilsen, in dessen Nähe Hopfen angebaut wird, blüht das Brauereigewerbe, an den flachsreichen Sudeten die Leinenweberei. Reichenberg ist der Mittelpunkt der Verarbeitung von Wolle und Baumwolle geworden. Die Täler Nordböhmens liefern vorzügliches Obst, das auf Kähnen bis nach Berlin verfrachtet wird. Im Nordwesten des Landes liegen die Badeorte Marienbad, Karlsbad und Töplitz Geschichtlich denkwürdig sin-d: Eger (1634), Prag (1757), Kolin (1757), Königgrätz (1866). c) Bewohner. Tschechen (Slawen, 8/s der Bewohner) bewohnen die Mitte des Landes, Deutsche die gebirgigen Grenzbezirke im Westen und Norden. Leider wird das Deutschtum immer mehr zurückgedrängt. 2. Mähren. Auch in Mähren überwiegt das Slawentum. Die Niederungen an der March liefern vorzügliches Getreide, die Hügel- landschasten Flachs. Da hier auch bedeutende Schafzucht getrieben wird, so hat sich in Mähren eine blühende Leinen- und Wollenindustrie entwickelt. Letztere hat ihren Hauptsitz in der Hauptstadt Brünn, 126000 Einw. 3. Schlesien, das in einen westlichen und einen östlichen Teil zerfällt, hat infolge seines Flachsbaues und seiner Schafzucht ebenfalls viele Spinnereien und Webereien. Über Teschen führt die Eisenbahn nach den Karpathenländern. Iii. Die Karpathenländer. § 13. Zu der österreichischen Reichshälfte gehören auch zwei Länder, die am Nord> und Nordostrande der Karpathen liegen: Galizien und die Bukowina. 1. Galizien. Da der größte Teil des Landes fruchtbaren Boden hat, bilden Ackerbau und Viehzucht die wichtigsten Erwerbszweige der Bevölkerung. Getreide und Wolle werden ausgeführt. Außerdem ist

6. Europa ohne Deutschland - S. 69

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 69 — Kaukasus, Transkaukasien, zeichnet sich durch ein mildes Klima aus, in dem Obst und Baumwolle gut gedeihen. Sein größter Reichtum besteht in den ergiebigen Petroleumquellen bei Baku. Die Bewohner gehören der kaukasischen Rasse an (Georgier, Tscherkessen usw.). Sie gelten als die schönsten aller Menschen. Die Hauptstadt von Trans- kaukasien ist Tiflis mit bedeutendem Verkehr zwischen Asien und Europa. D. Die Bevölkerung und ihre wirtschaftliche Tätigkeit. 1. Die Bevölkerung. Drei Viertel der Bewohner sind Russen. § 49 Sie gehören, wie die Polen im Weichselgebiet, zu dem Volksstamm der Slawen. An den Grenzen finden wir Vertreter anderer Völker- schasten: Deutsche an der Ostsee, in den großen Städten des Landes und auf den Ackerbaukolonien Südrußlands und des Wolgagebiets, Mongolen im Osten und Norden, türkische Stämme im Süd- osten. — Die Russen sind griechisch-katholisch, die Polen römisch- katholisch, die Deutschen lutherisch. Die Bildung des Volkes steht noch auf einer sehr niedrigen Stufe. 2. Land- und Forstwirtschaft. Bergbau. Rußland ist der erste Ackerbaustaat Europas. Seine fruchtbaren Tiefebenen bringen Korn, Weizen, Hanf und Flachs in solcher Menge hervor, daß sie noch einen großen Teil des europäischen Marktes versorgen können. Auch die Viehzucht ist bedeutend. Auf den Ebenen und Steppen Süd- rußlands weiden große Herden von Schafen, Rindern und Pferden. Die Wälder liefern Holz im Überfluß, die Flüsse Fische zur Nahrung für die Bevölkerung und zur Ausfuhr (Stör, Kaviar). — Auch an Mineralschätzen fehlt es dem Lande nicht. Der Ural ist reich an Eisen, Kupfer, Silber/ Gold und Platina. Große Kohlenlager be> günstigen die Entwicklung der Fabriktätigkeit. Diese ist bisher noch gering und beschränkt sich namentlich auf die Verarbeitung von Wolle, Baumwolle und Leder. Sie wird aber von der Regierung sehr gefördert. Das russische Petroleum dient besonders zu Heizzwecken. 3. Handel und Berkehr. Der Handel Rußlands wird durch die große Zahl schiffbarer Flüsse und Kanäle, die sogar den Schiffsverkehr von einem Meer zum andern ermöglichen, begünstigt. Er wird ge- hemmt: 1. durch die allzu großen Entfernungen und die weiten Um- wege, 2. durch die Einmündung der Flüsse in entlegene Binnenmeere und 3. durch die im Winter eintretende Vereisung der nördlichen Meere. Ebenso bereiten Sümpfe, Wälder und Steppen in einzelnen

7. Europa ohne Deutschland - S. 70

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 70 — Landesteilen dem Verkehr große Hindernisse. In den letzten Jahr- zehnten hat man jedoch durch Straßen und Eisenbahnbauten viel für die Erschließung des Landes getan. Rußland ist durch die Sibirische Bahn sogar mit der fernen Ostküste Asiens verbunden. Abb. 49. Abb. 50. Rumänischer Bauer. Rumänisches Ehepaar in Nationaltracht. Rußland erhält von Asien hauptsächlich Baumwolle, Rohseide und Tee; es liefert an Westeuropa seine eigenen Rohprodukte und bezieht von diesem Maschinen, Fabrikate und Kolouialwareu. — Deutschland bezieht von ihm Getreide, Hanf, Flachs, Erbsen. Vieh, Butter, Eier, Holz, Felle zu Pelz und zu Leder, Erze, Kaviar u. a. Es liefert an Rußland Web- und Metall- waren, Steinkohlen, Lederwaren, Farbstoffe u. a. Das Königreich Rumänien. (So groß wie Süddeutschland und die Provinz Hessen-Nassau. Fast 7 Mill. Einw.) 50. Rumänien nimmt den südwestlichsten Zipfel des russischen Ties- landes ein. Es reicht von den Karpathen bis zum Schwarzen Meer und

8. Europa ohne Deutschland - S. 76

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 70 — bäum Olivenöl und der Weinstock Wein, Rosinen und Korinthen für die Ausfuhr. Die Gebirge sind durch eine sinnlose Waldverwüstung ihres Schmuckes beraubt worden. Der Regen hat infolgedessen den Humusboden fortgeschwemmt, so daß die Aufforstung sehr erschwert ist. — Die großen Ziegenherden nähren sich von dem dürftigen Gras der Weiden und dem Blattwerk der Sträucher. 3. Die griechischen Inseln sind als Fortsetzung der Gebirge des Festlandes anzusehen. An der Westküste liegen die an Wein, Öl und Südfrüchten reichen Jonischen Inseln, deren bekannteste Korsu ist. Dort hat unser Kaiser eine Besitzung, das Achilleion. Von den Inseln des Agäischen Meeres ist Eubäa die größte. Iii. Das Königreich Bulgarien. (So groß wie Bayern und Württemberg. 4,3 Mill. Einw.) § 59. Bulgarien breitet sich zu beiden Seiten des Balkans aus. Der nach Norden zur Donau hin abfallende Teil ist fruchtbar und reich an Getreide. Nach Süden hin fällt das Gebirge steil ab. Herrliche Rosen- Haine schmücken hier die Täler, und in der weiten Ebene von Ost- rumelien, die von der Maritza durchflössen wird, gedeihen Mais und Wein. Bei Kasanlik wird Rosenöl bereitet. Die Hauptstadt Sofia, 103000 Einw., und Philippopel in Ostrumelieu treiben leb- hasten Handel. Am Schwarzen Meer liegt die Hafenstadt Warna. Iv. Das Königreich Serbien. (So groß wie Württemberg, Baden und Elsaß-Lothringen. 2,9 Mill. Einwohner.) § 60 Serbien umfaßt das Flußgebiet der Morawa. Es ist ein von Natur sehr reiches Land, dessen Bebauung aber noch auf einer sehr niedrigen Stufe steht. Den besten Getreideboden findet man in den Tälern der Morawa und der Save. An Obst und Wein hat Serbien Überfluß. Von größter Bedeutung ist die Viehzucht. Die Eicheln der großen Wälder dienen den Schweineherden als vorzügliches Futter. — Der Reichtum der Berge an Kohle, Eisen und Blei wird noch wenig ausgebeutet. Die Hauptstadt Belgrad, 90000 Einw., eine in den Türkenkriegen viel umstrittene Festung, liegt an der Mündung der Save in die Donau. Sie beherrscht den südlichen Zugang zur Ungarischen Tief- ebene. Von hier führt die Orientbahn im Morawatal hinauf nach

9. Europa ohne Deutschland - S. 84

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 84 — April 1906. An der Südspitze der Halbinsel Kalabrien liegt Reggio (redscho). § 66. 3. Das östliche Borland des Apennins. Es bildet einen schmalen Küstenstreifen, der sich am Adriatischen Meere hinzieht, und ist ohne bedeutende Städte. Nur in Apnlien gibt es größere Städte. Brindisi vermittelt den Verkehr nach dem Orient. Tarent war schon im Altertum eine blühende Handelsstadt. Iii. Die Inseln Italiens. § 67. Die zu Italien gehörigen Inseln sind Reste eines versunkenen Landgebietes, an dessen Stelle sich jetzt das Tyrrhenische Meer befindet. 1. Sizilien ist von Italien durch die Meerenge von Messina ge- trennt. Die im Norden hinziehende Gebirgskette senkt sich allmählich zu fruchtbaren Landschaften hinab. An der Ostküste erhebt sich der 3300 m Abb. 58. Händler it Südfrüchten auf dem Wcge zum Markt. hohe vulkanische Ätna. Das hoch gelegene Binnenland ist arm an Niederschlägen und deshalb unfruchtbar. In den Küstenebenen dagegen gedeihen Wein, Orangen, Zitronen, Feigen, Mandeln und Granaten, ja sogar Zuckerrohr, Baumwolle, Palmen und Bananen. Für die Er- nährung des Volkes ist der Fischfang (Sardellen und Thunfische) von großer Bedeutung. Sizilien hat große Schwefelgruben. Die be- denkendsten Städte liegen an der Küste: Palermo, 340000 Em- wohner, Messina, 126000 Einwohner, Ausfuhr von Zitronen und Orangen, Marsüla, durch seinen Wein berühmt. Messina wurde 1908 durch ein Erdbeben fast völlig zerstört. 2. Sardinien ist ein Gebirgsland mit reichen Blei- und Zinkgruben. 3. Elba, wo Napoleon I. von 1814—15 in der Verbannung lebte, hat bedeutende Eisengruben.

10. Europa ohne Deutschland - S. 56

1913 - Frankfurt a.M. [u.a.] : Kesselring
— 56 — wegen eine große Fischer- und Handelsflotte. Letztere ist größer als die Frankreichs. Deutschland erhält von Norwegen nament- Abb. 40. Ein Kariol. Es ist ein leichtes Gefährt, dessen man sich namentlich in den Gebirgen bedient. Hinter dem Fahrgast sitzt der Kutscher. lich Fische, Tran, Felle, Werksteine; es liefert dorthin Getreide, Metall- und Webwaren und Zucker. Ii. Das Königreich Schweden. (So groß wie das deutsche Reich ohne Bayern und Württemberg. 5,5 Mill. Eiuw.) A. Landschaften. § 36. Die schwedische Felsenplatte bildet die östliche Abdachung des skandinavischen Hochlands. Sie senkt sich in Terrassen zur Ostsee hinab, der sich auch ihre Flüsse zuwenden. Diese bilden am Fuße des Hochgebirges Seen, deren Mulden in der Eiszeit von den hier lagernden Gletschern ausgearbeitet worden sind. (Vgl. die Alpenflüsse) Da sie in ihrem Unter- lauf oft starkes Gefälle haben, sind sie für die Schiffahrt wenig ge- eignet. Dafür dienen sie um so mehr der Flößerei. Ihre Wasserkraft wird für den Betrieb der zahllosen Sägemühlen ausgenutzt. 1. Nord- und Mittelschweden. Diese Teile Schwedens haben viel nackten Felsboden und große Sümpfe. Das Klima ist rauh, da sich hier der mildernde Einfluß des Meeres nicht geltend machen kann. Deshalb beschränkt sich der Anbau auf die Täler. Den größten Teil
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